Deutsche Radiopreis 2012: Er ist angekommen!

Am Donnerstag (06.09.2012) ist zum dritten Mal der Deutsche Radiopreis vergeben würden. Erneut führte Barbara Schöneberger durch den Abend, der von Robbie Williams, Udo Lindenberg, den Pet Shop Boys oder Richard von Weizsäcker unterstützt wurde. Der Preis ist erneut von der ARD, den Privatradios und vom Deutschlandfunk gestiftet worden. Eine Jury des Grimme-Instituts haben Sieger in zehn Kategorien bestimmt, dazu gab es zwei Sonderpreise des Beirats. Mehr als 60 private oder öffentlich-rechtliche Radiostationen haben den Deutschen Radiopreis übertragen. Im Fernsehen gab es auch eine Aufzeichnung. Die Gala ist auch noch im Web als Videostream abrufbar.

Was mit Medien Fazit: Der Deutsche Radiopreis ist mittlerweile angekommen. Die Kanten der ersten beiden Auflagen sind ausgemerzt worden und selbst ein so anspruchsvolles Publikum bekam einen kurzweiligen Abend präsentiert. Jetzt darf der Deutsche Radiopreis aber nicht perfekt werden, damit die guten Momente bleiben. Wie zum Beispiel die, in denen Barbara Schöneberger etwas Zeit überbrücken musste. Während bei anderen Preisverleihung die über perfekte Inszenierung im Mittelpunkt steht, ist der Radiopreis authentisch und Spontaneität ist gefragt. Beides macht gutes Radio aus und somit fördert der Radiopreis das Medium, selbst wenn zwei Mankos weiter bleiben: Die unzähligen Sender bringen so viele Interessen mit die befriedigt werden wollen und die regionale und lokale Zersplitterung führt dazu, dass weiter die Preisträger etwas in den Hintergrund geraten. Es braucht Köpfe wie (in diesem Jahr) Robbie Williams oder Udo Lindenberg, um die gebührende Aufmerksamkeit auf den Abend zu lenken.

Ein tolles Signal ist auch die Auszeichnung von Detektor.fm für den Einsatz einer Crowdsourcing-App. Nicht nur analoge private oder öffentlich-rechtliche Sender haben somit eine Chance auf den Deutschen Radiopreis. Innovation findet auch bei diesem Medium im Netz statt. Hier sind noch die Interviews vom Abend:

Christian Bollert und Marcus Engert von Detektor.FM: Hört auf Angst vor dem Internet zu haben!

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Sebastian Pertsch von der Radioszene: Der Preis hat sich weiterentwickelt

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Johannes B. Kerner: Bin dem Radio sehr dankbar

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Frank Elstner: Ich wünsche mir mehr Vielfalt innerhalb der Musik

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Peter Urban: Das Spektakel war relativ kurzweilig

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Hörtipp: Am Samstag (08. September 2012) ist ab 18 Uhr im Radio Eins Medienmagazin bei Jörg Wagner mein Bericht vom Radiopreis zu hören.

Foto: Christian Bollert und Marcus Engert von Detektor.fm.

Liste der Preisträger

(mit Links auf die Portraits auf der offiziellen Radiopreisseite)

Beste Innovation: detektor.fm:Ausgezeichnet worden sind Christian Bollert und Marcus Engert von detektor.fm. Sie bieten den Hörern Social Radio und eine Programmgestaltung durch nutzergenerierte Inhalte. mehr
Beste Morgensendung: Ponik & Petersen: Ausgezeichnet wurde “Ponik & Petersen – Der NDR 2 Morgen” für das Rundum-Sorglos-Paket aus intelligenten Aktionen und Reaktionen – und einer bereits ausgezeichneten Comedy. mehr
Bestes Nachrichtenformat: Radio RPR1: Gemeinsam ausgezeichnet worden sind: Jens Baumgart und Patrik Buchmüller. Die beiden moderieren “Der Tag in Rheinland-Pfalz” mit Professionalität und großem Engagement. mehr
Beste Sendung: Deutschlandradio Kultur: Ausgezeichnet worden sind Dr. Monika Künzel und Tom Noga. Der Name der “Besten Sendung” lautet: “The crazy never die – Die Lange Nacht des Hunter S. Thompson”. mehr
Beste Comedy: radio ffn, Jan Zerbst: In der Kategorie “Beste Comedy” ging der Preis an Jan Zerbst von radio ffn. Überzeugen konnte er die Jurymitglieder mit seiner Sendung “Die Welt in 30 Sekunden”. mehr
Bestes Interview: WDR2: Die Auszeichnung ging an Gisela Steinhauer und Gabriele Hufnagel-Mertens und die Sendung “WDR2-Sonntagsfragen”. mehr
Beste Programmaktion: “Beethoven für Alle”: In der Kategorie heißen die Sieger Bettina Zacher und Stephan Heller von Klassik Radio für die Aktion “Beethoven für Alle”. Hier treffen das 19. und 21. Jahrhundert aufeinander. mehr
Beste Reportage: SWR2, Martin Durm: Ausgezeichnet hat die Jury die Reportage aus der Reihe SWR2 Wissen: “Muamar al Gaddafi: Aufstieg und Fall eines Despoten”. Martin Durm heißt der Autor. mehr
Sonderpreis des Beirats “Lebenswerk Moderation”: Arno Müller: Preisträger der Kategorie ist Arno Müller von 104.6 RTL. Vor über 30 Jahren hat er seine Karriere beim Hessischen Rundfunk gestartet, jetzt ist er beim privaten Rundfunk. mehr
Beste Moderatorin: Sina Peschke: Ausgezeichnet worden ist Sina Peschke von LandesWelle Thüringen. “Der LandesWelle FrühstücksClub” bietet gute Unterhaltung und setzt immer wieder bewegende Themen. mehr
Bester Moderator: Werner Reinke: Der Preisträger heißt Werner Reinke. Er moderiert bei hr1 und hat die Jury mit seiner Sendung “Reinke am Samstag” überzeugt, in der er mit Musikbegeisterung und Fachwissen glänzt. mehr
Sonderpreis des Beirats “Lebenswerk Musik”: Udo Lindenberg: Für die Jury ist der “Udonaut” eindeutig eine lebende Legende. Er hat Generationen von Musikfans und Radiohörern berührt – nur ein Grund für den Preis.
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