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#rp12 – Tag 3 – Wirres zur Realität, Twitter, @RegSprecher und #tassebier


Ich nenne sie Steckdosentreppen, andere nennen sie Affenfelsen. Foto © Was mit Medien/Henning Bulka.

Die re:publica in Berlin ist die wichtigste Netzkonferenz in Deutschland, wird von Jahr zu Jahr größer, und zieht dabei auch internationales Publikum an. Was-mit-Medien-Reporter Henning Bulka ist in diesem Jahr mit dabei und berichtet von seinen Erlebnissen hier bei uns im Blog.

Zuallererst möchte ich an dieser Stelle einmal die gute Arbeitsatmosphäre auf der re:publica loben: Auf den Affenfelsen oder Steckdosentreppen, wie ich sie nenne (siehe Bild oben), habe ich schon viel Arbeit geschafft – und am letzten Tag funktionierte auch endlich das WLAN, yeah!


Felix Schwenzel alias @diplix über Realität im Netz. Foto © Was mit Medien/Henning Bulka.

Am letzten Tag der re:publica 2012 fand ich insbesondere einen Vortrag von Felix Schwenzel sehr hörens- und sehenswert. Er ist kein guter Redner, dazu steht er auch – trotzdem habe ich selten jemanden so charmant vortragen hören. Thema: Was ist eigentlich real? Ist das Internet virtuell? Oder stellen wir uns Virtualität sehr vor? In einem Mix aus Popkultur, Zitaten von anderen, soziologischen Parallelen und einer Spur Verrücktheit kam er schließlich zu dem Ergebnis:

Und: „Das Internet besteht aus Menschen.“ Sehr schön wie ich fand, eigentlich auch wieder eine Plattitüde, aber trotzdem ein spannender Denkanstoß. Ein Lieblingsmoment: Virtualität fängt schon bei der Bratwurst an, schließlich hinterfragt niemand mehr, was drin ist – und alle vertrauen darauf.

Höhepunkt war anschließend aber natürlich die beiden hohen Besucher auf der Konferenz: Katie Jacobs Stanton, zuständig für die Markenschaffung bei Twitter, und Steffen Seibert, Sprecher der Bundesregierung.

Katie Stanton sprach dabei vor allem über die wachsenden Zahlen von Twitter, und die waren wirklich beeindruckend. So werden pro Sekunde momentan über 12.000 Tweets auf der ganzen Welt verschickt, und der Großteil der Twitter-Accounts kommt nicht aus den USA, sondern aus anderen Ländern. Wichtige Motoren für die Twitter-Nutzung: Sportveranstaltungen, TV-Shows, aber auch Politik. Dabei äußerte sie den Wunsch, dass die Besucher der re:publica doch bitte Angela Merkel dazu bewegen mögen, auch endlich auf Twitter zu kommen.


Regierungssprecher Steffen Seibert auf Stage 1. Foto © Was mit Medien/Henning Bulka.

Denn Angela Merkel twittert noch nicht, dafür aber ihr Regierungssprecher. Steffen Seibert, auf Twitter bekannt als @RegSprecher, berichtete am Abend über seine Nutzung des Kurznachrichtendienstes im Amt. Dabei gab er zu, dass er insbesondere den Feedback-Kanal am Anfang unterschätzt hat. Mittlerweile freut er sich jedoch über das immer weiter steigende Interesse, 58.000 Follower hat er bereits, und versucht auch so gut es geht auf alle Anfragen einzugehen. Gleichzeitig gab er zu, dass das im Prinzip gar nicht alleine zu schaffen ist, weshalb er teils auch von seinem Team unterstützt wird.

Auch wenn sein Besuch recht unkritisch aufgenommen wurde: ein spannender Einblick in die Arbeit von Steffen Seibert – und in diesem Jahr stand spätestens seit Sascha Lobos Keynote am ersten Tag ja ohnehin „#Flausch“ ganz oben.

Mit #tassebier, Abendsonne, Bratwurst, Blümchen und vielen tollen Gesprächen endete dann die re:publica 2012 am Freitag Abend. Mir hat es großen Spaß gemacht, trotz einiger inhaltlicher Hänger auf der Konferenz. Die Stimmung, die Location und die Leute haben das jedoch schnell wieder wett gemacht. Ich freue mich jedenfalls auf’s nächste Jahr – dann zur #rp13.

Stay tuned!

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