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Hinter den Kulissen: Die mediale Inszenierung des Rock-am-Ring-Festivals

600 Mobiltoiletten, 10.000 Meter Wasserleitungen, 400 Duschen und 50 EHEC Desinfektionsspender. Das ist Deutschlands größtes Festival: Rock am Ring. Am vergangenen Wochenende kamen wieder rund 84.000 Besucher zum Nürburgring in die Eifel und sahen Bands wie Coldplay, Kings Of Leon oder System Of A Down. Das Festival ist für viele Kult und zeichnet sich durch seine einzigartige Atmosphäre aus. Einmalig ist aber auch etwas anderes: Es ist die einzige deutsche Großveranstaltung mit einem eigenen Radiosender! Während der gesamten Dauer des Festivals sendet der SWR-3 auf einer Sonderfrequenz das „Rock am Ring Radio“. Die Moderatoren werden live vor die Bühnen geschaltet und interagieren mit dem Publikum.

VON CHRISTIAN SCHWARZ

Gespielt werden außerdem Mitschnitte der Auftritte, Beiträge von den Zeltplätzen und wichtige Infos rund um die Konzerte. Auch ganz wichtig: Das Wetter. Bei kaum einer Veranstaltung ist diese Nachricht so wichtig, wie bei einem Open-Air-Festival. Neben dem Publikum beim Festival kann auch ein ganz anderer Zuschauerkreis das Radio hören: Deutsche Soldaten im Kampfeinsatz. Gesendet wird auch an die Soldaten im Kosovo und Afghanistan! Es ist gewöhnliches Radiomachen und doch ganz anders — wie „Rock am Ring Radio“ – Moderator Veit Berthold im Interview berichtet:

[audio:https://wasmitmedien.de/audio/2011/06-rockamring/veitberthold.mp3]
Thomas Jung (Foto: SWR)
Thomas Jung, SWR-Projektleiter und Programmchef SWR3 (Foto: SWR)

Der SWR hat ohnehin ein gesamtes Medienzentrum am Nürburgring aufgebaut. Seit diesem Jahr ist der öffentlich-rechtliche Sender aus Baden-Baden erstmals Haupt-Medien-Partner von Rock am Ring. Denn im letzten Jahr ist MTV im Rahmen ihrer Umstellung zum Bezahl-Sender abgesprungen.

Vom Festival wurde viel live berichtet: Über eine Millionen Zuschauer haben die Übertragungen bei „EinsPlus“ gesehen, in den Internet-Live-Streams bei SWR3 und DAS DING gab es über 4,5 Millionen Klicks. Weitere Übertragungen wird es in den nächsten Wochen noch geben. Warum der SWR so groß ins Rock-Geschäft eingestiegen ist, erklärt SWR-Projektleiter Thomas Jung:

[audio:https://wasmitmedien.de/audio/2011/06-rockamring/thomasjung.mp3]

Und hier sind Fotos von unserem Besuch im SWR-Sendezentrum:

Journalisten haben immer Hunger! Aushang im Catering-Zelt des SWR.

In diesem kleinen LKW wird Radio gemacht. Es ist das Studio des „Rock am Ring Radio“

Zutritt verboten! Wir durften trotzdem mal gucken!

Das Studio des kleinen Radiosenders. Von hier aus wird auch vor die drei Bühnen live geschaltet.

Schnittplätze der Radio-Reporter. In diesem Bus werden Beiträge für alle ARD-Anstalten geschnitten.

Die Bild- und Tonregie schneidet alle Konzerte mit, überträgt die wichtigsten live.

Der Sender EinsPlus hat am Wochenende 28 Stunden live berichtet.

Im Wagen der Bildregie herrscht absolute Dunkelheit, damit die Augen sich auf die Arbeit konzentrieren können.

Alle Mitschnitte landen auf einem zentralen Server, auf den Radio, TV und Online aller ARD-Anstalten jederzeit zugreifen können.

Direkt aus London: Das Außenstudio von DAS DING TV.

In dieser entspannten Lagerfeueratmosphäre werden laute Rockstars interviewt.

In den Pausen gibt es Kicker-Turniere.

Der Bus parkt direkt neben der zweitgrößten Bühne des Festivals – der Alternastage. Vom Dach aus hat man einen wunderbaren Blick auf das Gelände.

In dieser entspannten Lagerfeueratmosphäre werden laute Rockstars interviewt.

Mehr Fotos von Christian Schwarz rund um Rock am Ring gibt es bei Flickr.

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